Cladders - Kladders
Eine meiner Urgroßmütter väterlicherseits war eine geborene Kladders (11). Ich habe noch erlebt, wie sie kurz nach dem 2. Weltkrieg in der Wohnung ihrer Tochter, meiner Oma, meist beschwerlich über die Schienen meiner Märklin-Aufzieh-Eisenbahn ging. Und so wurde zwangsläufig die eine oder andere Schiene durch einen Tritt etwas verbogen, was aber nicht weiter tragisch war.
Viele Jahre später, ich war schon in Amt und Würden bei der Stadt Krefeld, entdeckte ich in Arbeiten von Paul Wember, dem damaligen Leiter des Kaiser-Wilhelm-Museums, den Namen Cladders. Er war wohl sein Assistent gewesen und später Direktor des Museums Abteiberg in Mönchengladbach. So weit, so gut.
Doch erst als ich mich vor etwas mehr als 15 Jahren intensiv mit der Ahnenforschung der Familie beschäftigte, fiel mir diese Namensgleichheit wieder ein. Wenn auch die Familiennamen unterschiedliche Anfangsbuchstaben hatten, war mein Forscherdrang durchaus geweckt. Ich musste also feststellen, ob und wenn ja, welche verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen diesen Namen bestehen würden. In diesem Zusammenhang fielen mir die Einträge in Lexikas ein:
Wenn ein Name oder ein Wort unter K nicht zu finden ist, suche man unter C oder Ch.
Im Adressbuch der Stadt Krefeld von 1905, welches mir zur Verfügung stand, fand ich folgende Einträge:
Cladders, Johann, Schreinermeister, Gerberstr. 38
Kox, Heinrich, Wwe., Helene geb. Kladders, Tagelöhnerin, Bahnstr. 23,
(* 09.04.1859 Crefeld, Tochter von Andreas Kladders und Catharina Sparla)
Die beiden Anschriften liegen nur ca. 1,2 km voneinander entfernt, dennoch ist auszuschließen, dass sich die beiden gekannt haben. Schließlich wurde der Name Johannes Cladders (Vater oder Sohn), später wohnhaft auf der Martinstraße in Krefeld, im Kreise der Familie nie erwähnt.
Doch wie zu einem eindeutigen Nachweis gelangen? Der Vorfahre, also der Vater von Johannes Cladders, war unbekannt und aufgrund des Datenschutzes auch nicht ohne weiteres zu finden. Wie so oft half der Zufall: Eine angesehene Tageszeitung erwähnte in einem Artikel über Johannes Cladders auch seinen Vater und dessen Lebensdaten – und von da an war alles ganz einfach.
Über die Geburtsurkunde von Johannes Cladders, so hieß auch der Vater, konnten seine Vorfahren einwandfrei ermittelt werden, und so war es ein Leichtes, den ersten gemeinsamen Vorfahren zu finden, nämlich Johann Arnold Kladders von 1752 aus Sevelen (88). Die weiteren Daten einschließlich der verwandtschaftlichen Beziehungen sind der beigefügten Grafik zu entnehmen. Und zu den verschiedenen Schreibweisen: Andreas Cladders, * 30.11.1827 Sevelen (22), heißt in der Heiratsurkunde mit Maria Catharina Sparla vom 10.02.1857 (Crefeld 37/1857) Claeders, ebenso wie schon in seiner Geburtskurkunde (Sevelen 49/1827). Die verschiedenen Schreibweisen sind nicht verwunderlich, da sein Vater Jakob weder lesen noch schreiben konnte. Der Standesbeamte trug also die Namen nach Gehör ein, und wer weiß, ob nicht Kladders nicht doch wie Claeders ausgesprochen wurde. Alle Daten sind durch Taufeinträge oder Urkunden belegt.
Grafische Darstellung der verwandtschaftlichen Beziehungen:
Ein paar Worte zu Johannes Cladders: nach Studium wurde er ein sehr erfolgreicher Museumsmann, siehe hierzu u.a.:
Literatur von und über Johannes Cladders im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek